16. Dezember – Benjamin, der Bär

Benjamin, der Bär, wird müde. Die Tage werden immer kürzer, die Temperaturen immer niedriger. Die Bienen sind lange schon eingeschlafen.

Grünes gibt es kaum noch. Höchstens Tannen- und Fichtennadeln, aber die piksen so. Also macht sich Benjamin, der Bär, sein Winterbett. Tief in seiner Höhle gibt es eine Kuhle, in die er sich ganz prima einrollen kann. Dort hat er Moos hingetragen für die Polsterung.
Einen letzten Blick wirft er auf die Welt dort draußen. Diesig ist es. Den Horizont kann er kaum erkennen. Sein Atem gefriert. Und die Vögel sitzen zitternd in den Bäumen, haben sich aufgeplustert, sehen aus wie kleine Bälle mit Füßen dran.

Benjamin, der Bär, kratzt sich am Kopf und dann an der Nase. Ach es wird einfach Zeit, ins Bett zu gehen und zu träumen von silberhellen Vogelstimmen, von sprießendem Grün, leckerem Honig und kleinen zappelnden Käferlarven – einer Delikatesse. Benjamin gähnt. Er dreht dem ungemütlichen Winterwetter den Rücken und trottet zu seinem Lager.

Genüsslich streckt er sich aus, dreht sich nach rechts, dreht sich nach links, bis er die beste Position gefunden hat. Dann legt er seine Pfote über die Nase. Alles riecht nur nach ihm. Nichts und niemand wird ihn stören. Er schließt die Augen und träumt sich in den Frühling.