6. September – Untergang

Untergang. Wie es geschah, dass weiß keiner, aber dass es geschah, daran erinnern sich noch viele. Ein kleines Boot, ein Segelboot, geliehen von unerfahrenen Seglern, unsinkbar diese Dinger, das Boot wurde auch wiedergefunden nur etwas zerzaust aber ohne Besatzung.

Und das war es dann. Suchaktion ohne große Hoffnung. Schließlich wurden irgendwann die Leichen gefunden, aufgebläht und seltsam wächsern, stinkend natürlich. Nichts für einen offenen Sarg. Traurige Reden auf den Beerdigungen, so unerwartet, so jung, so vielversprechend, so talentiert. Niemals, niemals werden wir euch vergessen.

So schworen wir damals. Und doch, irgendwann vergessen auch wir, vielleicht erst wenn wir tot sind. Was interessiert unsere Kinder, unsere Enkel das Leben und der unerwartete Tod von irgendwem, den sie nie kannten. An die ich mich kaum noch erinnern kann. Nur aus Hartnäckigkeit und treu meinem Schwur halte ich fest und fest. Wie lange noch?