22. April – Gerhard und Paul

Gerhard und Paul saßen in ihrem Pfau, auf der Ladefläche zwei 150er Abwasserrohre. Mit mäßiger Geschwindigkeit zockelten sie über die Kieswege des Parks, der gerade für den Sommer fein gemacht wurde.

Auf der Aussichtsplattform am Aquädukt hatten sie einen Zugang zum Wassergraben ausgehoben. Der war jetzt mit einer Europalette abgedeckt und natürlich eingezäunt, dass kein Parkbesucher dort hineinstürzte.

Als sie dort ankamen, saßen zwei Parkbesucher auf der schmalen Bank direkt neben der Baustelle. Augenscheinlich ein Paar, sie unterhielten sich über Arbeit, vielleicht doch nur Kollegen.

Gerhard sagte freundlich „Guten Tag!“

Paul schob sich einfach an ihnen vorbei. Er lehnte es ab, von Besuchern Notiz zu nehmen. Die lebten in einer anderen Welt, ruhten sich aus, ergingen sich im Park.

Paul arbeitete, war im Dienst. Am besten man bemerkte ihn gar nicht.

Umständlich räumte Gerhard die Abzäunung weg, hob die Europalette hoch und stellte sie zur Seite.

Paul kletterte derweil über die Basaltmauer, um von der anderen Seite an den Abfluss zu gelangen. Gerhard reichte ihm das 150er Rohr.

Aber der Durchmesser war zu groß. Paul gab es zurück und machte sich wieder auf den Weg über die Mauer, lief sofort zum Pfau, stieg ein, ließ den Motor an. Gerhard warf zuerst das Rohr auf die kleine Ladefläche. Es ragte nach hinten mindestens einen halben Meter über.

Dann kam er zurück, legte wieder die Europalette über die Grube. Dann schob er die Absperrung davor. Immer wieder beobachtet von der Frau, die währenddessen aber ständig weiter mit ihrem Begleiter sprach.

Ein letztes Kopfnicken.

Gerhard setzte sich zu Paul ins Auto. Mühsam fuhr der Minitransporter an und quälte sich über die Anhöhe davon.