13. Februar – Was die Fliege sieht

„Meine Güte siehst Du immer alles eindimensional“, sagte die Fliege zur Klapperschlange und warf einen koketten Blick aus ihren Facettenaugen auf das leckere Festmahl drüben zwischen dem Geröll und ein paar spärlichen Grashalmen.

Die Klapperschlange aber verwahrte sich, dass ihre Sicht der Welt in irgendeiner Weise eindimensional sei, wie sich die Fliege auszudrücken beliebe.

Nein, nein, die Klapperschlange könne sich durchaus auf ihre Sinne verlassen und sie sei sich ganz sicher, dass sie dieses Monster da drüben niemals hätte verschlingen können. Gleichgültig wie vieldimensional ihre Weltsicht immer sein möge und nein, sie habe auch rein gar nichts dagegen, wenn die Fliege es sich dort gemütlich mache.

Die Klapperschlange rasselte ein bisschen vor lauter Aufregung.

Aber die Fliege hörte sie nicht mehr. Die saß schon drüben an der Leiche des einsamen Wanderers und legte ihre Eier ab.