27. November – Provinz

Alle Wege führen nach Rom, nach Berlin oder wenigstens Frankfurt am Main. Die Wege beginnen bei den meisten irgendwo im Nirgendwo – in der schnarchlangweiligen, gefürchteten oder manchmal auch romantisch verklärten Provinz.

Dabei ist es so schön auf dem Lande. Kaum ein Motorenlärm zu hören. Die Nachbarn achten noch aufeinander, keiner bleibt tot in der Wohnung liegen bis er stinkt. Da sind die Frau Boltes und Herr Schultes vor, die immer gucken, was die Nachbarschaft so treibt.

Natürlich ist diese Rundumüberwachung für so eine aus der Stadt, wie ich es bin, ein klein wenig ungewohnt und auch anstrengend. Dafür hätte der gute Herr Schäuble hier bei uns seine helle Freude. Wir achten genau darauf, ob unsere Nachbarn sich normal verhalten. Jeder „Schläfer“ würde bei uns sofort enttarnt. Langschläfer sowieso!