8. Mai – Picknick

Picknick! Max fand dieses Gezwitscher der Vögel zum Kotzen. Wer zur Hölle war darauf gekommen, das für romantisch zu halten? Außerdem flog hier ständig Ungeziefer herum, Mücken und Fliegen und Wespen und so ein Zeug. Wirklich schrecklich. Und konnte man zu einem Picknick keine Stühle und einen Tisch mitbringen?

Was war das für eine Unsitte hier so am Boden zu sitzen und mehr schlecht als Recht von irgendwelchen Plastiktellern zu essen.

Nein.

Das gefiel Max überhaupt nicht. Vor allem weil er viel lieber zu Hause geblieben wäre und weiter „World of Warcraft“ gespielt hätte. Das konnte er hier draußen ja leider nicht. Erstens gab es weit und breit keinen Hotspot und zweitens war es auch besser, wenn seine Eltern nicht so genau wussten, was er an seinem Computer so machte.

Dann ginge gleich wieder das Gemecker los. Solange sie glaubten, dass er den Computer hauptsächlich für die Schule brauchte, würden sie ihm das Ding auch nicht wegnehmen.
„Noch ein Hühnerschenkelchen?“, fragte Theresa, Max’ Mutter.

Er schüttelte den Kopf. Wenigstens hätte ja sein Vater ein Bier rausrücken können. Aber nichts da. Max konnte hier den ganzen Nachmittag rumhängen und Gänseblümchen zählen.

„Was macht denn so die Schule?“, fragte dann zu allem Überfluss noch Franz, sein Vater.
Dann zählte Max lieber Gänseblümchen, anstatt so eine dämliche Unterhaltung zu führen.

„Wie läuft’s denn an der Arbeit“, antwortete Max kühl.

„Jetzt aber nicht streiten“, sagte Theresa schnell, „es ist doch so ein schöner Nachmittag!“
Max und Franz schauten sich kurz an und beide schluckten ihre Worte hinunter.

Es war ja schließlich so ein schöner Nachmittag.