24. August – Nie mehr Teufel

„Hol dich der Teufel! Hol dich, verdammt nochmal, der Teufel!“ Hochrot im Gesicht brüllt er’s heraus. Die Ader an der Schläfe pulsiert, die Augen sind klein und schwarz.

Anstrengung. Solche Anstrengung diese Wut, diese Konzentration auf das „Hol dich der Teufel“. Aber der Teufel kommt nicht, holt mich auch nicht. Stehe ich also immer noch da. Keine Arme halten den anderen zurück. So voller Zorn, außer sich, über sich, ganz tief in sich und kann nicht heraus.

Gelassen betrachte ich, was ich da sehe. Wut, Zorn. Auch häufige Gäste in mir, kenne die beiden sehr gut. Dann springt das Teufelchen heraus und holt mich. Lässt mich Dinge sagen. Unaussprechlich wahre Dinge. So wahr, dass sie besser nie gesagt werden.

Aber der Teufel holt mich nicht. Diesmal nicht. Stehe da ganz ruhig und hebe keine Hand zum Schutz. Mache mich nicht bereit davonzulaufen. Flucht oder Schlacht, tief eingegraben in meinen tierischen Instinkten, sind außer Kraft gesetzt.

„Du willst mir nicht wehtun“, sage ich nur und das unfassbare geschieht. Die Fratze vor mir wird wieder ein Gesicht. Die Glieder fallen locker, ein Schritt zurück, schafft Raum. Ich nehme den Kampf nicht mehr auf. Heißt das jetzt „Leb wohl?“