3. Januar – Tiger macht Urlaub

Hinter dem Sofa liegt der dicke Winterpelz von Tiger. Tiger hat sich in den Süden verzogen und braucht den dicken Pelz jetzt nicht. Wäre ja auch viel zu warm mit so viel Fell bei 38 Grad im Schatten. Der kleine Raubtiger aalt sich jetzt lieber nur mit seinem schicken kurzen Sommerfell bekleidet in der Sonne und schlürft Caipirinhas und Pina Coladas. Irgendwann ist er so beschwipst, dass er auf der Liege einschläft und seine Haut unter dem Sommerpelz intensiv rosa zu schimmern anfängt.

Aber ein Tiger kennt keinen Schmerz. Er verzieht keine Miene als er am Abend zum Tanzen in der Strandbar auftaucht. Ein bisschen kühlendes Gel hat er sich aber doch einmassieren lassen. Er will ja keine bleibenden Schäden riskieren. Am nächsten Tag geht der Urlaubstiger zum Segeln, obwohl er Wasser nicht so besonders mag. Aber er spielt eben auch gern mit der Gefahr. Verwegen über das unergründliche Nass zu segeln wie weiland Erol Flinn oder Kirk Douglas, das war schon immer Tigers Traum.

Natürlich ist Tiger normalerweise ein Stubentiger, der im Winter in Deutschland wirklich ungern vor die Tür geht. Das Mäusefangen macht sowieso keinen Spaß bei dieser Hundekälte. Aber ach, bei so einem Heldenwetter in der Karibik, da wächst auch der Stubentiger über sich hinaus. Schade, dass er noch vor Weihnachten nach Hause fliegen muss. Dann zieht er seinen warmen Kuschelpelz wieder an und blinzelt gelangweilt in die Weihnachtskerzen am Baum. Mit dem Lametta darf er schon wieder nicht spielen, wie jedes Jahr. Und Pina Coladas gibt es auch keine, nur ein Schälchen warme Milch. Miau!