11. Februar – Morgens

Morgens, wenn die Sonne langsam ihre Rosenfinger über den Horizont streckt, der kühle Tau sich über alles legt und die Natur sich langsam wieder färbt, der Rasen wieder grünt, das Stroh gelb glänzt und die Feldwege bräunlich stauben.

Dann herrscht einen kurzen Augenblick eine herzöffnende Stille. Dieser eine Moment, wenn die ganze Natur Atem holt, bevor sie pfeift und singt und zirpt und summt.

Wunderbare, heilige Stille.

24. Oktober – Nacht

Nacht. Tiefe Schwärze breitet sich aus, dringt durch das Fenster ein, sickert durch der Tür durch. Nur mühsam erhellt die trübe Lampe meinen Schreibtisch, taucht meine schrumpfende Welt in gelblich fahles Licht. Es ist so still, dass jedes Geräusch einem Crescendo gleichkommt. So wage ich kaum, zu atmen, streichele nur sanft die Tasten. Sehne mich nach flüsterleisem Anschlag und ruhigem Fluss meiner Gedanken. Rüde unterbrochen werden sie vom Hämmern meiner Finger. Nacht und Kälte. Tropft herein. Wabert um mich. So fern der Tag mit strahlendem Sonnenschein und vollen Klängen.