10. Juni – Lottogewinn

Sergej ist völlig aus dem Häuschen! Seit fast zwanzig Jahren spielt er regelmäßig Lotto und wenn er ehrlich ist, so richtig hat er nie daran geglaubt, dass überhaupt jemals irgendjemand richtiges Geld gewinnt. Aber jetzt, er kann es kaum fassen.

Ludmilla tanzt schon auf dem Tisch. Das große Los, ein Sechser mit Zusatzzahl und Superzahl. Ein paar Millionen werden das bestimmt. Wie gut, dass die Kinder nicht zu Hause sind. Besser wenn die nichts erfahren. Sonst weiß es am Ende jeder und Sergej muss aller Welt Geld schenken oder Geld leihen.

Er möchte diese peinlichen Situationen nun wirklich vermeiden. Aber das Haus können sie abbezahlen, auf einen Schlag. Und es ist genug für das Studium der Mädchen da. Und Ludmillas Mutter kann endlich in eine anständige Wohnung ziehen.

Aber natürlich, alles muss in Ruhe bedacht werden. Ein neues Auto wäre auch schön. Nur die Fragen, die bohrenden Fragen von den Verwandten und Arbeitskollegen.
„Nein, nein. Sei nur vorsichtig, Sergej“, tadelt er sich selbst.

Dann springt Ludmilla vom Tisch auf und holt den Krimskoye aus dem Kühlschrank. Immer noch vor Freude trällernd stellt sie die Sektflöten auf den Couchtisch.

„Los mach auf!“, fordert sie Sergej auf.

„Warum haben wir so teuren Sekt im Haus?“, braust Sergej auf.

„Ach Lieber“, Ludmilla sinkt ihm auf den Schoß, „ich habe doch geträumt, dass es so kommt. Was denkst du? Mach’ dir nicht soviel Gedanken. Es wird alles gut!“