Der heutige Beitrag aus dem Klosteratelier Kaiserslautern erzählt von Viola. Ihre Mutter will sie immerzu mit einem netten jungen Mann verkuppeln, deshalb auch der Titel „Davon träumt die Mama“. Viel Vergnügen beim Lesen.
„Oh, nein!“
Viola stöhnte laut auf. Immer wieder der gleiche Mist. Mama wollte ihr schon wieder einen jungen Mann vorstellen. Inzwischen hatte sie schon alles durch: Ärzte, Rechtsanwälte, Ingenieure, Versicherungsvertreter und einen, der irgendwas mit Medien machte.
„Mama, hör’ doch einfach damit auf. Ich hasse diesen Blödsinn! Warum tust du mir das an?“
Aber ihre Mutter hörte sie gar nicht und erzählte munter drauf los.
„Der gefällt Dir bestimmt, das ist so ein Künstlertyp. Artist oder sowas. Na, du kennst dich besser damit aus. Ein ganz ein lieber Junge. Lern ihn doch mal kennen. Und außerdem möchte ich ja auch mal bald Oma werden. Wer weiß, wie lange ich noch da bin. Stell dich nicht so an. Kannst ihn doch mal ansehen. Deiner alten Mutter zuliebe!“
Viola schüttelte den Kopf.
„Mama, du weißt doch genau, dass ich seit fünf Jahren mit Karin zusammen bin. Ich interessiere mich überhaupt nicht für Männer! Wann geht das endlich in deinen Kopf?“
Mama schwieg und schnippelte weiter Bohnen. Eine Weile war nichts weiter zu hören als das Plitschplatsch, wenn sie wieder ein paar Bohnen in den Topf warf.
„Der Junge ist wirklich sehr nett. Irgendwann finde ich schon den richtigen für dich, wart’s nur ab.“