Leihe dir die Köpfe anderer Leute, werde ihr Geist und schreibe für sie, was sie nicht können oder wollen. Vielleicht fehlt ihnen die Geduld oder die Wortgewalt oder der Abstand zum eigenen Denken.
Also holt sich der Leib-Erleber einen Geistschreiber, um seine Leiberlebnisse aufschreiben zu lassen. Sie sollen aber nicht nur in Worte gekleidet werden, nein, sie sollen hübsch aufgereiht in Ordnung gebracht werden, das Interessante hervorgehoben, das Uninteressante fallen gelassen werden. Manche bevorzugen Wörter mit Rüschen und Schleifen, andere stehen mehr auf markige Brachialsprache eines Machers.
Jeder bekommt vom Geistschreiber das Kleidchen angedichtet, das ihm passt. Und liest sich dann selbst im Spiegel seines fleißigen Geistleins, völlig überrascht, zu welch einem wunderschönen, spannenden, einzigartigen Leben und Reden und Werden und Sein so ein Leib-Erleber doch fähig ist.