Theresa war sieben Jahre alt, als sie beim Spielen verschwand und einfach nicht mehr wiederkam. Sie hatte auf dem Spielplatz im Klettergerüst gemeinsam mit ihren Freundinnen Unterseeboot gespielt.
„Im Grunde war alles wie immer“, hatten Uli und Sophie gesagt.
Es war auch kein böser Mann gekommen oder ein Unglück geschehen.
Theresa war nur plötzlich vom Gerüst gesprungen und hatte in einem merkwürdig erwachsenen Tonfall – so hatte sich Sophie ausgedrückt – gesagt: „Ich gehe jetzt in die wirkliche Welt und erlebe Abenteuer. Ich komme erst zurück, wenn ich groß bin. Sagt meinen Eltern, sie sollen sich keine Sorgen machen. Tschüß und macht’s gut!“
Sie hatte dann den beiden mit offenem Mund dasitzenden Freundinnen zugewunken und war einfach durch das Gebüsch am Rande des Spielplatzes verschwunden.
Die Eltern hatten eine Vermisstenmeldung aufgegeben, die Polizei hatte Theresa gesucht und Uli und Sophie haben jahrelang darüber gerätselt, wo ihre Freundin geblieben sein könnte.
Im Gegensatz zu den Erwachsenen glaubten sie aber fest, dass Theresa wirklich zurückkommen würde, wenn sie genug Abenteuer erlebt hatte und endlich groß geworden war. Und so warteten sie unbeirrbar auf den Tag ihrer Rückkehr.