Am Frühlingshimmel zog ein Roter Milan seine Kreise und rief laut und durchdringend, um seinen noch weit entfernten Partner anzulocken. Der näherte sich langsam. Noch einmal rief der Milan. Da stieg plötzlich eine Elster auf.
Ganz einsam und allein flog sie von einem ausgedehnten Gesträuch auf, kreuzte einmal fast die Flugbahn des Milans, flog dann über ihn und stieß steil hinab, blieb dabei lautlos.
Irritiert wich der Milan aus, versuchte dann, seinen Flug weiter zu verfolgen. Aber die Elster ließ nicht locker.
Wieder flog sie über den Milan und stürzte hinab. Dabei streckte sie im Sturzflug den Schnabel weit nach vorn, erst kurz vor dem Raubvogel stoppte sie durch wildes Flügelschlagen ab.
Wieder wich der Milan aus, verärgert.
Unverdrossen rief er erneut nach seinem Begleiter, der sich langsam näherte.
Die Elster jedoch ließ nicht locker und stürzte sich wieder auf den größeren Vogel. Der gab schließlich auf und drehte ab.
Zog ganz fort nach Süden zum Waldrand hin.
Auch der zweite Milan folgte ihm.
Befriedigt ließ sich die Elster auf einem schwankenden Birkenast nieder.
Der Himmel war bis auf einige weit entfernte Kondensstreifen völlig blau und unbevölkert.
Mit lauten Rufen krähten die Rabenkrähen Beifall.
Dann war es still.