„Wer ein Häkchen werden will, krümmt sich bei Zeiten“, rief Eduard und lachte.
Nur wollte Lisa sich nicht krümmen, erst Recht kein Häkchen sein und lustig fand sie das auch nicht. Nein sie heulte und wütete. Niemals würde sie tun, was Eduard von ihr verlangte. Nie, nie, nie.
Aber er hielt ihr mit seiner großen, starken Hand den Arm auf den Rücken gedreht und verlangte nochmal von ihr, den Regenwurm endlich runterzuschlucken, den er mit der anderen Hand vor ihr Gesicht baumeln ließ.
Lisa versuchte Eduard zu treten, aber er sah es kommen und wich ihr aus.
Dann brüllte sie wieder: „Laß mich los, Du Saubatz, Du Ekel. Der Teufel soll Dich holen!“
Aber es half alles nichts, immer wieder versuchte Eduard ihr den Regenwurm in den Mund zu stopfen und Lisa kniff wieder den Mund zusammen, damit es ihm nicht gelang. Und wand sich wieder und brüllte.
Dann endlich öffnete sich ein Fenster und die Maier aus dem dritten Stock schimpfte: „Was macht Ihr Drecksluder für einen Lärm, dass man sein eignes Wort nicht mehr versteht! Eurem Vater sag ich das, dann setzt’s was!“
Augenblicklich ließ Eduard Lisa los, der Regenwurm flog in hohem Bogen ins Gras und Lisa flitzte raus aus dem Hof auf die Straße und wischte sich dabei die Tränen aus den Augen.
Sollte der Papa Eduard doch zeigen, wie man sich krümmte. Das geschah ihm ganz recht.