Das Glück war sehr zerzaust und außer Atem, denn jeder wollte es fangen und erhaschen. Die Menschen wollten es locken mit fadenscheinigen Versprechungen, mit großen Worten und manche versuchten ihm sogar zu drohen. Aber für heute war es den ganzen Phrasendreschern und Glücksjägern entkommen und verschnaufte an einer Häuserecke.
Da sah es ein kleines Mädchen auf einem Mauervorsprung sitzen. Es war erst Nachmittag aber schon fast dunkel und sehr kalt. Das Mädchen saß dort ganz selbstvergessen und schaute die hell erleuchteten und festlich geschmückten Fenster und Balkone im Haus gegenüber an.
Da freute sich das Glück und setzte sich still und leise zu dem Mädchen. Dem wurde ganz warm und es lächelte leise in sich hinein. Dann sprang es von dem Vorsprung und das Glück sprang hinterher, griff nach ihrer Hand und sie gingen beide zusammen in die Dunkelheit davon.