Torben ist der gebrannte Mann. Er scheute das Feuer, nun nicht wirklich das Feuer, sondern die Frauen. Erst hatten sie ihn gezwungen, sich beim Pinkeln zu setzen, zu lernen, wie man die Wohnung putzt und Klamotten wäscht und auch noch über seine Gefühle zu reden. Und das verlangte nun wirklich sehr viel Phantasie.
Immer wieder musste er Frauenzeitschriften wälzen, um zu erfahren, was Frauen darunter verstanden und von ihm erwarteten. Und die Krönung war, dass sie ihn dann Weichei und Heulsuse nannten und einfach sitzen ließen.
Also hockte er nun allein mit seinem Bier vor dem Fernseher und ärgerte sich, dass er völlig ohne Nörgelei sämtliche 500 Programme rauf- und runterzappen konnte.
Was war das Leben denn noch Wert ohne eine Frau an seiner Seite, die sich ständig über zusammengeknüllte Socken unterm Bett und lange Abende mit Freunden in der Kneipe aufregte.
Torsten ging auch schon gar nicht mehr weg. Jetzt musste er ja nicht mehr.
Dass er Putzen und Waschen gelernt hatte, zahlte sich natürlich aus.
Aber das mit den Gefühlen, das war echt das schlimmste.
Jetzt waren die einfach manchmal da.
Keine Frau weit und breit, um zu demonstrieren, wie feinfühlig er war.
Aber trotzdem Heulkrämpfe, Wutanfälle und ins Kissen beißen.
Was sollte so ein Mann jetzt machen?