6. Februar – Unterm Dach

Ein Strauß Rosen hängt kopfüber aufgeknüpft unterm Dach am Firstbalken und trocknet langsam vor sich hin. Aufgewirbelter Staub glitzert in den letzten Strahlen der Abendsonne, die durch das Erkerfenster hereindringen. Die Katze blinzelt schläfrig. Plötzlich richtet sie ihre Ohren spitz auf, als höre sie ein Geräusch.

Aufgeregt dreht sie die Ohren hin und her, nun hellwach und sprungbereit. Unvermittelt macht die Katze einen großen Satz über die Kommode, saust wie von der Tarantel gestochen durch die halboffene Tür und schlittert die Treppenstufen hinab in die erste Etage.

Dort landet sie elegant auf dem Teppich und putzt sich die Pfote, als wäre nichts geschehen. Oben in der Mansarde wiegt sich der Rosenstrauß leicht in der Abendsonne. Der Raum liegt stumm und leer.