7. März – Kaninchen sind arrogant

Es war einmal ein großer schwarz-brauner Hund. Der liebte nichts mehr als auf dem Feld den Kaninchen nachzujagen, verlassene Kaninchenbauten auszubuddeln oder wenigstens in Mausegänge seine Nase zu stecken und darin zu wühlen und zu schnüffeln. Natürlich wurde der Hund davon meistens ziemlich schmutzig. Aber seine Herrin störte das nicht weiter. Sie war der Ansicht, dass dies ein guter Zeitvertreib für einen Hund sei.

Eines Tages nun grub der Hund eifrig auf dem Feld. Ein Geruch war ihm in die Nase gekommen von einem leckeren, vielversprechend duftenden Kaninchen. Der Hund malte sich schon aus, wie er das Karnickel über die Wiesen und Felder jagte und es ihm wie sonst auch immer im letzten Augenblick Haken schlagend entkam. Also wühlte und buddelte er, bis er schließlich am Ende des Baus ankam.

Dort saß wirklich ein ganz kleines Kaninchen und zitterte. Dem war gar nicht nach Weglaufen zumute. Es hatte sich ganz in die Ecke gequetscht und starrte dem großen wühlenden Untier entgegen.

Der Hund war perplex. Ein Kaninchen und es rannte gar nicht fort. Was sollte er nun damit anfangen?

Also machte er einen Schritt zurück, plötzlich selbst furchtsam geworden und bellte das zitternde Bündel vorwurfsvoll an. Das drückte sich noch mehr in die Überreste des Baus.
Der Hund sprang aufgeregt um das Erdloch und bellte und bellte. Aber es nützte nichts, das Karnickel fing einfach nicht an zu rennen.

Schließlich ließ sich der Hund erschöpft auf seinen Hintern fallen und kratzte sich mit der Hinterpfote am Ohr. Das Kaninchen schnupperte vorsichtig mit der Nase, sonst rührte es sich nicht. Nachdem sich der Hund genug gekratzt hatte, stand er auf und stolzierte würdevoll nach Hause.

Er hatte keine Ahnung, warum das Kaninchen nicht mit ihm hatte spielen wollen.