18. März – Mia

Die Stiefel sind geschnürt, der Rucksack gepackt. Endlich kann es losgehen. Ein Jahr Kanada, raus in die Wildnis. Mia weiß nicht, wie sehr sie das verändern wird. Sie weiß nur eines: Ihre große Gabe, ihre sirenenhafte Stimme wird sie auch dort gebrauchen können.
Sie wirft einen letzten Blick auf das alte Jugendzimmer im Haus ihrer Eltern. Sie weiß, dass sie niemals mehr dorthin zurückkehren wird. Ein bisschen wehmütig wird ihr schon ums Herz.

Aber da lockt doch viel zu sehr das Neue, das Unbekannte. Mia schultert ihren Rucksack und geht die Treppe hinab. Ihre Eltern stehen im Flur.

Ein letztes Lebewohl, natürlich weinen jetzt doch alle.

Dann öffnet Mia die Tür und tritt hinaus. Das Taxi wartet, dass sie zum Flughafen bringt. Ihren großen Rucksack wirft sie in den Kofferraum, steigt ein, winkt noch ein letztes Mal und schaut nicht zurück.

Kanada wartet.

Ein dickes Grinsen breitet sich über Mias Gesicht aus.

Übrigens kehrt Mia erst nach zehn Jahren aus Kanada zurück, nachdem sie sich dort als Opernsängerin etabliert hat.

Dann wird sie die zweite Bundeskanzlerin Deutschlands und später die erfolgreichste Marktschreierin der Welt.