28. Februar – Der Baum

Es war einmal ein großer Baum, der stand ganz allein auf einem Hügel. Um ihn herum gab es nur Wiese und Felsen. Der Baum war groß gewachsen.

Er hatte den Stürmen getrotzt. Seine Wurzeln hatte er tief in die Flanken des Hügels eingegraben. Er hatte sie um die Felsen geschlungen und so Anker geworfen wie ein mächtiges Schiff im Ozean.

Zwei Mal hatte der Blitz in ihn eingeschlagen. Das hatte seine Krone gespalten, aber er war dennoch weiter gewachsen. Und nur wenn man genau schaute, sah man die Narben seines Alters und seines langen Lebens.

So stand der Baum dort auf dem Hügel mächtig und auch ein bisschen einsam. Er konnte nur allein im Wind rauschen und dem Tröpfeln des Regens auf seinen Blättern lauschen. Kein anderer Baum lehnte sich an ihn oder wetteiferte mit ihm um den besten Platz an der Sonne. Nur manchmal flüsterten die Gräser dem alten Baum etwas zu.