15. Februar – Das Glück

Das Glück war sehr zerzaust und außer Atem, denn jeder wollte es fangen und erhaschen. Die Menschen wollten es locken mit fadenscheinigen Versprechungen, mit großen Worten und manche versuchten ihm sogar zu drohen. Aber für heute war es den ganzen Phrasendreschern und Glücksjägern entkommen und verschnaufte an einer Häuserecke.

Da sah es ein kleines Mädchen auf einem Mauervorsprung sitzen. Es war erst Nachmittag aber schon fast dunkel und sehr kalt. Das Mädchen saß dort ganz selbstvergessen und schaute die hell erleuchteten und festlich geschmückten Fenster und Balkone im Haus gegenüber an.

Da freute sich das Glück und setzte sich still und leise zu dem Mädchen. Dem wurde ganz warm und es lächelte leise in sich hinein. Dann sprang es von dem Vorsprung und das Glück sprang hinterher, griff nach ihrer Hand und sie gingen beide zusammen in die Dunkelheit davon.

14. Februar – Zum Geier

Geier sind unendlich geduldige Vögel. Sie warten manchmal sehr lange darauf, dass ihnen ein Mahl bereitet wird. Lange kreisen sie in der Luft, ganz hoch oben und spähen, wo ein Raubtier seine Beute gerissen und halbverspeist liegen gelassen hat, wo ein Tier verdurstet oder durch einen Unfall oder Krankheit gestorben ist.

Dann stoßen sie hinab und beginnen ihr Festmahl. Dabei sind Geier eher gesellig und teilen mit ihren Artgenossen, mit Krähen und auch Wölfen oder Hyänen. Natürlich gibt es dabei Streit und Neid und Versuche, die anderen zu verdrängen. Vor allem wenn das Aas nur klein ist.

Geier brauchen eine Menge Platz, deshalb leben sie dort, wo Wüste oder Steppe ist oder in ausgedehnten Berglandschaften. Ihre größten Feinde sind die Menschen mit ihrer Ungeduld. Denn die können einfach nicht darauf warten, dass die Geier das Aas von den Weiden holen. Stattdessen werden Tierkadaver wie hier in Deutschland fachgerecht entsorgt. Ich möchte lieber nicht wissen, was das bedeutet. Vom Geier gefressen werden ist sicherlich angenehmer.

Jedenfalls sterben die europäischen Geier langsam aus oder suchen Asyl in Afrika. Natürlich ist es für die imposanten und auffälligen Vögel mit dem kahl erscheinenden Kopf und dem Federkragen schwer durch die Kontrollen zu kommen und die Einwanderungstests zu bestehen. Trotzdem strömen die Geier in Scharen zum schwarzen Kontinent. Es gibt doch nichts Großartigeres, als mit tausend anderen Geiern gemeinsam an einem Elefanten zu nagen.

Der Wahlspruch der Geier ist übrigens „Serengeti soll sterben“. Aber die meinen das gar nicht so bösartig, wie es klingt. Die Geier warten eben nur auf das natürliche Ende allen Seins und kümmern sich darum, dass alles wieder in den Kreislauf des Lebens überführt wird, zunächst erhalten sie mal ihr eigenes. Darin ähneln sie den Maden. Geier sehen nur besser aus.

13. Februar – Was die Fliege sieht

„Meine Güte siehst Du immer alles eindimensional“, sagte die Fliege zur Klapperschlange und warf einen koketten Blick aus ihren Facettenaugen auf das leckere Festmahl drüben zwischen dem Geröll und ein paar spärlichen Grashalmen.

Die Klapperschlange aber verwahrte sich, dass ihre Sicht der Welt in irgendeiner Weise eindimensional sei, wie sich die Fliege auszudrücken beliebe.

Nein, nein, die Klapperschlange könne sich durchaus auf ihre Sinne verlassen und sie sei sich ganz sicher, dass sie dieses Monster da drüben niemals hätte verschlingen können. Gleichgültig wie vieldimensional ihre Weltsicht immer sein möge und nein, sie habe auch rein gar nichts dagegen, wenn die Fliege es sich dort gemütlich mache.

Die Klapperschlange rasselte ein bisschen vor lauter Aufregung.

Aber die Fliege hörte sie nicht mehr. Die saß schon drüben an der Leiche des einsamen Wanderers und legte ihre Eier ab.

12. Februar – Sieben Leben

Es war einmal eine Frau, die hatte sieben Leben. Das erste Leben führte sie als Kind ihrer Eltern. Die lehrten sie, dass die Welt ein strenger Ort ist, der immer aus Schwarz oder Weiß, aus gut oder böse besteht.

Und da sie nicht wusste, wie sie das Schwarze und Weiße in dieser Welt vereinigen sollte, war diese für sie dornig und steinig und öde und leer. Zur jungen Frau herangereift beschloss sie, sich nun völlig auf eine Seite zu schlagen.

Sie begann ihr zweites Leben und versuchte, alles Schwarze aus ihrem Leben zu verbannen. Aber je mehr sie das Schwarze zu verbannen suchte, umso stärker bedrängte es sie.

Schließlich sah sie ein, dass das nicht der richtige Weg sein konnte, und sie begann ihr drittes Leben. Ihr buntes Leben. In ihrem bunten Leben, da lernte die Frau, dass es soviel Abstufungen von Farben gab, dass sie alle gar nicht auf einmal wahrnehmen konnte. Und das war gut.

In ihrem vierten Leben lernte die Frau die wahre Liebe kennen und schwebte auf Wolke Sieben. Leider machte sie dann einen Fehler und vergaß über den Anderen fast sich selbst und so wurde die Welt langsam grau.

Da begann die Frau ihr fünftes Leben und lernte, dass sie selbst die Malerin ihres Lebens war und mit allen Farben malen durfte, auch mit Schwarz und Weiß und allen Abstufungen und Farben dazwischen, das entschied allein sie. Und da war die Frau das erste Mal frei.

In ihrem sechsten Leben wurde die Frau eine Meisterin und viele Schüler fanden sich ein, um von ihr zu lernen. Und die Frau lernte selbst die Demut, die dazu gehört eine Lehrerin zu sein.

In ihrem siebten Leben ließ die Frau allen Zorn fahren und alles Wollen und auch alles Geben. Sie war einfach und genoss zu sein.

11. Februar – Morgens

Morgens, wenn die Sonne langsam ihre Rosenfinger über den Horizont streckt, der kühle Tau sich über alles legt und die Natur sich langsam wieder färbt, der Rasen wieder grünt, das Stroh gelb glänzt und die Feldwege bräunlich stauben.

Dann herrscht einen kurzen Augenblick eine herzöffnende Stille. Dieser eine Moment, wenn die ganze Natur Atem holt, bevor sie pfeift und singt und zirpt und summt.

Wunderbare, heilige Stille.

10. Februar – Welt aus den Angeln

Es war wie jede Nacht in letzter Zeit. Die Welt hob sich aus den Angeln. Es blieb ihr nur eines, sie musste fliehen. Sie rannte und rannte durch endlos scheinende, dunkle Gänge. Aber sie kam kaum voran, es fühlte sich an, als müsse sie durch eine zähe Masse waten. Sie schaute auf ihre Füße hinunter und sah nur gähnend schwarze Leere und dann fiel sie rückwärts und fiel und fiel.

Sie wusste, irgendwann würde sie aufprallen. Sie würde entzweibrechen, ihr Rückgrat würde in tausend Stücke zerspringen, ihr Körper würde aufplatzen wie eine überreife Tomate. Sie hasste dieses Gefühl. Sie versuchte aufzuwachen, strengte sich an. Sie rief sich selbst zu: „Wach auf, wach endlich auf.“

Sie öffnete die Augen. Zum Glück, sie war aufgewacht. Dann sah sie sich um. Aber warum lag sie nicht im Bett? Sie fiel weiter. Der Aufprall am Boden traf sie hart, ihr Rückgrat zersprang in tausend Stücke. Die Knochen stoben wie kleine leuchtende Sternschnuppen in alle Richtungen davon. Ihr Körper zerplatzte wie eine überreife Tomate, die aus Unachtsamkeit vom Küchentisch gekullert ist. Jetzt erst erwachte sie und lag schwer atmend mit klopfendem Herzen in ihrem Bett. Angst schüttelten sie und Entsetzen.

Es dauerte eine Weile, bis sie sich soweit beruhigt hatte, dass sie aus dem Bett krabbeln konnte. Ach ja, Kopfkissen nicht vergessen. Sie klemmte sich ihr Kopfkissen unter den Arm, öffnete die Tür ihres Zimmers, schlich den langen dunklen Flur entlang, machte die Schlafzimmertür auf, schlüpfte hinein.

„Mama“ Sie zupfte an der Bettdecke. Die Mutter drehte sich im Schlaf herum und knurrte.
„Ich hab’ schlecht geträumt!“ Die Mutter hob die Bettdecke und rutschte ein Stück zur Bettmitte.

„Kopfkissen dabei?“, murmelte sie.

Das Mädchen legte ihr Kopfkissen neben das der Mutter, kroch unter die Bettdecke und schlief sofort ein.

9. Februar – Ode an den Schlaf

Süßer Schlaf, halte mich in Deinen Armen, lass mich träumen und weit fortfliegen in andere Gefilde, lass mich Abenteuer erleben, lass mich die Welt retten, lass mich die Natur umarmen, lass mich die Jenseitigen treffen.

Ach lieber Schlaf, lass mich ruhen und vergessen, was des Tages Mühsal war. Erfrische mich und gebe mir Kraft und Munterkeit für all die klare Wachheit des Tages.

8. Februar – Oskar

Eines Sonntagmorgens saß Oskar in seiner Werkstatt, die er sich im Gartenhaus eingerichtet hatte, und schnitzte an einem Räuchermännchen. Er hatte eine lange Reihe von fertigen Räuchermännchen auf dem Regal stehen. Alle waren sorgfältig gearbeitet, liebevoll bemalt und völlig unbenutzt.

Oskar mochte es nicht, dass die Männchen rauchten. Er selbst hatte allerdings ständig eine Pfeife in seinem Mund, die lustig vor sich hinqualmte. Plötzlich stand sein Nachbar von gegenüber in der Tür.

„Moin Oskar!“

„Moin, Herbert!“

„Was macht die Kunst?“

Oskar grunzte nur als Antwort.

„Du“, druckste Herbert herum, „sach mal, könntest du mir nicht so ein Räuchermännchen verkaufen. Brauche ein Geschenk für meine Berta. Hab ihren Geburtstag vergessen.“

Oskar schaute kurz zu seinen übervollen Regalen hoch.

„Nein, keins mehr übrig.“

„Du hast doch die ganzen Regale voll, eines wirst du doch entbehren können!“, rief Herbert.

Oskar zog an seiner Pfeife.

„Nein.“

Er schüttelte den Kopf und schnitzte weiter.

„Was soll ich denn machen, Berta bringt mich um, wenn ich ihr kein Geschenk auf den Frühstücksteller lege.“

„Hättste halt gestern was besorgt“, erwidert Oskar.

„Ich hab’s vergessen. Das kann doch vorkommen. Und auf eins von deinen Männchen ist Berta doch schon lange scharf. Wäre doch eine Ehre, wenn du für sie eines rausrückst.“

„Geht nicht, sind abgezählt“, knurrte Oskar. „Und jetzt raus hier.“

„Sei doch nicht so.“

Herbert machte vorsichtshalber einen Schritt zur Tür.

„Unter Nachbarn muss man sich doch mal aushelfen.“

„Nein! Raus jetzt!“

Oskar zeigte mit seinem Schnitzeisen gebieterisch auf die Tür.

Also trollte Herbert sich.

„Du musst dir auch nicht mehr meine Heckenschere borgen, Nachbar!“, brüllte ihm Oskar hinterher. „Und wehe es fehlt nachher eins von den Männchen. Weiß dann ja, wo der Dieb hockt, direkt gegenüber!“

Die eiligen Schritte von Herbert auf dem Kiesweg zum Gartentor verklangen. Es war still. Nur eine Amsel tirilierte vom Apfelbaum. Oskar zog an seiner Pfeife und gab dem Arm des Männchens in seiner Hand Kontur.

7. Februar – Mein Traum

Mein Traum. Eines Nachts träumte mir, dass die Welt leer sei von allen Menschen und Tieren, leer von allen Pflanzen und Mineralien, leer von Wasser und Luft, leer von Erde und Himmel. Die Welt ward ein einziger Klang, ein Schwingen und Säuseln, ein Beben und Räuspern. Ich verwandelte mich in ein Ohr, um zu hören, einen Klang, um mitzuschwingen, eine Stimme, um mitzusingen. Alles war eins.

Dann erwachte ich und die Welt zerfiel in Menschen und Tiere, in Pflanzen und Mineralien, in Wasser und Luft, in Erde und Himmel, in ich und du. Den Klang konnte ich nicht mehr hören.

Nur manchmal, wenn ich besonders still bin, dann schwingt er in meinem Herzen nach.

6. Februar – Unterm Dach

Ein Strauß Rosen hängt kopfüber aufgeknüpft unterm Dach am Firstbalken und trocknet langsam vor sich hin. Aufgewirbelter Staub glitzert in den letzten Strahlen der Abendsonne, die durch das Erkerfenster hereindringen. Die Katze blinzelt schläfrig. Plötzlich richtet sie ihre Ohren spitz auf, als höre sie ein Geräusch.

Aufgeregt dreht sie die Ohren hin und her, nun hellwach und sprungbereit. Unvermittelt macht die Katze einen großen Satz über die Kommode, saust wie von der Tarantel gestochen durch die halboffene Tür und schlittert die Treppenstufen hinab in die erste Etage.

Dort landet sie elegant auf dem Teppich und putzt sich die Pfote, als wäre nichts geschehen. Oben in der Mansarde wiegt sich der Rosenstrauß leicht in der Abendsonne. Der Raum liegt stumm und leer.

5. Februar – Kaffeeklatsch

„Sag doch mal“, ruft Gerd aus der Küche, „wo ist denn bloß das Brotmesser hingekommen?“ Anneliese sitzt gerade mit ihren Freundinnen beim Kaffeeklatsch. Der Kuchen ist fast schon aufgegessen, etwas Teegebäck liegt noch traurig in der Schale. Aber die Unterhaltung der Damen begann gerade erst interessant zu werden.

„Guck mal in der Schublade“, ruft Anneliese, „wo es immer ist.“
Sie lächelt ihren Freundinnen zu und versucht, den Faden der Unterhaltung wieder aufzunehmen.

„Und die Butter?“, brüllt Gerd aus der Küche.

„Entschuldigt mich einen Augenblick“, sagt Anneliese, „Gerd findet sich nicht zurecht.“

Die Freundinnen schenken sich wortlos Kaffee nach, eine greift nach einem Gebäckstück.

Ich stelle meinem Mann schon immer alles fürs Abendbrot zurecht, wenn Ihr bei mir zu Gast seid“, sagt Käthchen.

„Meiner ist auch so unselbständig“, pflichtet Doris bei. „Das ist dann besser, wenn man vorher schon alles fertig macht. Kannst Du Anneliese ja auch mal vorschlagen.“

„Noch schlimmer als ein Mann, der sich in der Küche nicht auskennt, ist ein Hobbykoch. Immer muss ich den Schlangenfraß loben, den Ludwig kocht und der ganze Abwasch und Aufräumen bleibt an mir hängen. Der kommt ja nicht auf die Idee zwischendurch schon was sauber zu machen.“

„Das lernt man ja auch nicht in den Kochsendungen im Fernsehen, da wird immer nur kreativ gekocht. Wer hinterher den Dreck weg macht, das sieht ja keiner.“

Die Damen nicken einander zu.

Anneliese kommt zurück.

„Gerd kam gerade vom Augenarzt. Er sieht ja kaum was, weil er so Tropfen ins Auge bekommen hat“, sagt sie entschuldigend und setzt sich.

4. Februar – Gevatter Tod

Eines Abends klopfte Gevatter Tod an die Tür. Eine junge Frau kam und machte ihm auf. Im ersten Moment erschrak sie, aber dann sagte sie: „Tretet ein Gevatter! Ich weiß zwar nicht, ob Ihr aus einem besonderen Grund zu mir gekommen seid oder nur so vorbeischaut, aber ich heiße Euch herzlich willkommen.“

Sie geleitete Gevatter Tod zum Tisch und bewirtete ihn mit süffigem Wein und gutem Essen. Als der Tod eine Weile geschmaust hatte, sah er sich im Haus um. Er sah, dass der Ehemann der Frau im Bett schlief und sie ihn wahrlich liebte. Und da dachte der Tod bei sich: Es wird nicht so viel ausmachen, wenn ich die Frau noch ein Weilchen hier lasse. Und er bedankte sich herzlich für die Bewirtung, stand auf und ging von dannen.

Viele Jahre später klopfte Gevatter Tod wieder an diese Tür und die Frau kam und öffnete ihm. Sie war etwas älter geworden und sah krank aus. Als sie den Tod sah, erschrak sie, fasste sich dann und sagte: „Tretet ein Gevatter! Ich weiß zwar nicht, ob Ihr aus einem besonderen Grund zu mir gekommen seid oder nur so vorbeischaut, aber ich heiße Euch herzlich willkommen.“

Sie geleitete Gevatter Tod zum Tisch und bewirtete ihn mit süffigem Wein und gutem Essen. Als der Tod eine Weile geschmaust hatte, sah er sich im Hause um und er sah den Mann der Frau im Bett liegen und schlafen. Er sah die Kinder der Frau, eines gerade erst geboren, sanft schlummern. Und er sah, dass sie alle wahrlich liebte. Da dachte der Tod bei sich: Es wird nicht so viel ausmachen, wenn ich die Frau noch ein Weilchen hier lasse. Und er bedankte sich herzlich für die Bewirtung, stand auf und ging von dannen.

Viele Jahre später klopfte Gevatter Tod wieder an die Tür dieser Frau. Es dauerte eine ganze Zeit, bis sie öffnete. Die Frau war alt geworden, ihre Haare waren schlohweiß und es fiel ihr schwer zu gehen. Als sie den Tod sah, erschrak sie im ersten Augenblick, aber dann sagte sie: „Tretet ein Gevatter! Ich weiß zwar nicht, ob Ihr aus einem besonderen Grund zu mir gekommen seid oder nur so vorbeischaut, aber ich heiße Euch herzlich willkommen.“

Sie geleitete Gevatter Tod zum Tisch und bewirtete ihn mit süffigem Wein und gutem Essen. Als der Tod eine Weile geschmaust hatte, schaute sich der Gevatter im Hause um. Der Liebste der Frau war längst schon von ihr gegangen, sogar einige ihrer Kinder hatte der Gevatter schon geholt, aber sie hatte zahlreiche Enkel und Urenkel, und der Tod sah, dass die Frau sie alle herzlich liebte.

Dann sah er die Frau an und erkannte, dass sie inzwischen sehr alt und alles beschwerlich geworden war. Also blickte er sie freundlich an und fragte: „Bist Du nun bereit mir zu folgen?“ Und die Frau sah sich lange im Haus um und nahm in ihrem Herzen Abschied von dem langen Leben, das sie geführt hatte.

Schließlich nickte sie, ergriff die Hand des Gevatters und schritt mit ihm in die Nacht hinaus. Aber ihr Körper blieb friedlich in ihrem Bett liegen und ruhte für immer.